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Wie Sie in der fortgeschrittenen Krankheitsphase unterstützen können

In der fortgeschrittenen Phase einer Krankheit können Sie als Angehöriger oder Freund das Wohlbefinden des erkrankten Menschen oft mit kleinen Gesten fördern. Manchmal reichen schon „banale“ Dinge, die jedoch einen großen Unterschied machen.

Am wichtigsten ist Ihre Anwesenheit. Ihre Zeit und Ihre Begleitung spenden Trost, wärmen das Herz und schaffen ein Gefühl von „sozialem Miteinander“. Das allein ist ein Geschenk.

Kleinigkeiten, die große Wirkung haben können

Je nach Situation und Rücksprache mit dem Erkrankten können Sie Folgendes tun:

  • Frischluft: Ein geöffnetes Fenster oder ein Spaziergang in der Natur, falls möglich.
  • Bewegung: Einen Ortswechsel schaffen, z. B. mit einem Rollstuhl, um neue Eindrücke zu vermitteln.
  • Musik: Lieblingsstücke können beruhigen oder Freude bereiten.
  • Wärme oder Kälte: Eine Kuscheldecke oder ein Kühlpad, je nach Vorlieben.
  • Düfte: Ätherische Öle oder Lotionen mit angenehmen, vertrauten Gerüchen.
  • Gemeinsame Aktivitäten: Vorlesen, ein Kartenspiel spielen oder Fotos anschauen.
  • Treffen organisieren: Falls gewünscht, Besuche von Freunden oder ehemaligen Kollegen ermöglichen.

Überlegen Sie, was der erkrankten Person Freude bereiten könnte. Oft fällt einem mit etwas Nachdenken eine ganze Liste ein. 😊

Das Lebensende: Was wirklich zählt

Wenn das Lebensende näher rückt, werden manche Dinge, die wir sonst als essenziell betrachten, unwichtig. Es ist wichtig, die Wünsche der betroffenen Person zu respektieren.

Ein Beispiel: Ein Herr wollte bis zu seinem Tod rauchen. Obwohl das gesundheitlich nicht förderlich war, brachte es ihm Freude und Frieden. In diesem Kontext ist es sinnvoll, Selbstbestimmung zuzulassen, wenn dies keinen Schaden verursacht. Hier lohnt sich immer die Rücksprache mit Fachpersonal.

Typische Symptome und wie Sie damit umgehen

In fortgeschrittenen Krankheitsphasen zeigen sich häufig bestimmte Symptome. Diese sind normal und oft kein Grund zur Sorge. Dennoch können Maßnahmen helfen, den Zustand angenehmer zu gestalten:

  • Schwäche und Müdigkeit: Viel Schlaf, auch tagsüber, ist normal.
  • Atemnot: Ein gesteigertes Bedürfnis nach Luft oder Sauerstoff kann auftreten.
  • Angst und Unruhe: Teilweise in Form eines sogenannten „terminalen Delirs“ (Unruhe, Halluzinationen).

Wichtig: Auch wenn ein Mensch nicht mehr ansprechbar ist, funktioniert das Gehör weiterhin. Sprechen Sie deshalb achtsam und respektvoll in seiner Gegenwart.

Der Sterbeprozess kann Stunden, Tage oder sogar Wochen dauern. Berücksichtigen Sie dies und passen Sie Ihr Verhalten entsprechend an.

Vergessen Sie nicht Ihre eigene Fürsorge

Die Begleitung eines erkrankten oder sterbenden Menschen kann emotional und körperlich herausfordernd sein. Deshalb ist es wichtig, auch auf sich selbst zu achten:

  • Regelmäßig schlafen und essen: Ein stabiler Alltag, eine Struktur, helfen stark zu bleiben.
  • Mentale Unterstützung suchen: Freunde, Familie oder Fachpersonal können helfen, wenn Sie sich überfordert fühlen.

Praktische Fragen wie eine Patientenverfügung oder die Klärung formaler Angelegenheiten bringen Sicherheit und reduzieren den Stress.

Trauer: Ein natürlicher Prozess

Trauer ist ein normaler Teil des Abschieds. Sie kann sich in vielen Formen zeigen – Traurigkeit, Wut oder Überforderung, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Es ist wichtig, die Trauer zuzulassen und nicht zu unterdrücken.

Manchmal helfen Gespräche mit vertrauten Personen wie Freunden oder Nachbarn. Wenn Sie das Gefühl haben, allein nicht weiterzukommen, gibt es professionelle Unterstützungsmöglichkeiten. Die Telefonseelsorge steht Ihnen jederzeit unter folgenden Nummern zur Verfügung:

  • 0800/1110111
  • 0800/1110222

Auch Online-Beratung oder persönliche Gespräche können hilfreich sein.

Abschied nehmen ist schwer – gemeinsam leichter

Was ich Ihnen mitgeben möchte: Lassen Sie sich helfen. Gemeinsam fällt vieles leichter, und Sie sind nicht allein. Unterstützung anzunehmen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke.

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