Telefon

+49 160 1587156

E-Mail

mail@britta-rosin.de

Bürozeiten

Mo - Fr: 08.00 - 15.00 Uhr

In meiner langjährigen Arbeit mit Menschen habe ich viele Facetten des Lebens miterlebt. Ich habe mich mitgefreut, mitgefiebert und mitgefühlt. Besonders als Psychoonkologin und in der psychosozialen Beratung begegne ich häufig den Themen Krankheit, Tod und Trauer – und den unterschiedlichsten Wegen, wie Menschen damit umgehen.

Da diese Themen uns alle betreffen und wir früher oder später damit konfrontiert werden, widmet sich dieser Beitrag genau diesen Fragen.

Der Tod als Teil des Lebens

Der Tod gehört zum Leben. Er ist mit der Geburt unausweichlich besiegelt. Doch wie wir mit dem Sterben umgehen, hängt stark von unserer Prägung und bisherigen Erfahrungen ab.

Viele Menschen – darunter auch einige meiner Klient:innen – sprechen nicht gern über den Tod. Noch schwieriger wird es, wenn ein geliebter Mensch bereits verstorben ist oder das Lebensende absehbar wird.

Doch wichtig ist: Sich mit Tod und Sterben auseinanderzusetzen ist gesund. Es kann sogar befreiend sein! Lassen Sie uns gemeinsam das Tabu brechen, um die „Schwere“ dieser Themen zu verringern.

Das Schweigen durchbrechen

Wie in vielen Lebenssituationen gilt: Schweigen löst keine Probleme. Im Gegenteil – das Nicht-Sprechen hält Emotionen und Gefühle fest. Langfristig kann dies zur Belastung werden.

Beginnen wir mit der Rolle von Angehörigen oder nahestehenden Personen.


Angehörige: Wie Sie auf Signale eingehen

Angehörige erleben oft subtile Hinweise von erkrankten Personen. Zum Beispiel Sätze wie: „Wenn ich mal nicht mehr hier bin…“. Diese Momente sind wichtig, um innezuhalten und sich selbst zu fragen:

  • Bin ich bereit, mich darauf einzulassen?
  • Erlaubt meine aktuelle physische und psychische Verfassung dies?

Wenn Sie unsicher sind, zögern Sie nicht, Unterstützung von „Dritten“ hinzuzuziehen. Mögliche Anlaufstellen sind:

  • Hausarztpraxen
  • Pflege- und Palliativdienste
  • Soziale Beratungsstellen
  • Trauer- und Kriseninterventionsbegleitungen

Wenn Sie bereit sind, sich einzulassen

Sollten Sie bereit sein, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen, sind folgende Schritte hilfreich:

  • Zuhören: Wenig reden, viel aufnehmen, einfach da sein.
  • Erfragen und reflektieren: Welche Ängste oder Sorgen bestehen? Wie lassen sie sich mindern?
  • Grenzen respektieren: Sowohl die eigenen als auch die der erkrankten Person.
  • Angst zulassen: Eingestehen, wenn man sich überfordert fühlt, und dies kommunizieren.

Hilfe suchen und annehmen

Im Falle von Überforderung ist es essenziell, dies offen anzusprechen. Die erkrankte Person sollte wissen, dass Sie Ihre eigenen Grenzen kennen und respektieren.

  • Hilfe für beide Seiten: Unterstützung ist wichtig – für die erkrankte Person ebenso wie für Sie.
  • Dritte einbeziehen: Eine unabhängige Person kann oft viel Last tragen. Probieren Sie es aus!

Mögliche Anlaufstellen neben der Psychoonkologie sind:

  • Sozialarbeit
  • Spirituelle Seelsorge
  • Selbsthilfegruppen
  • Das betreuende Team der Hausarztpraxis

Für Betroffene und Angehörige gleichermaßen

Egal ob Sie selbst betroffen sind oder eine nahestehende Person begleiten:

  1. Lassen Sie Hilfe zu und nehmen Sie sie an. Ausgebildete Fachkräfte können Ihnen helfen, Sorgen zu teilen und Belastungen zu mindern. Diese Unterstützung gibt Ihnen die Möglichkeit, freier in den Alltag zurückzukehren.
  2. Seien Sie gut zu sich. Finden und halten Sie Ihre Balance. Selbstfürsorge ist essenziell, um langfristig Stärke zu bewahren.

Mit diesen Ansätzen kann der Umgang mit schwierigen Themen wie Krankheit, Tod und Trauer erleichtert werden. Im nächsten Teil beschäftigen wir uns mit der fortgeschrittenen Krankheitsphase und praktischen Tipps für den Alltag.

Empfohlene Beiträge