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Müdigkeit, trotz genug Schlaf, das Gefühl einer anhaltenden Erschöpfung, der Zustand, nichts leisten zu können – viele Betroffene kennen diesen Zustand, der nicht selten mit einer Depression verwechselt wird.

Fatigue = Fatigatio (lat.) = Ermüdung bezeichnet den Zustand anhaltender Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Erschöpfung, welcher sich auch durch ausreichend Schlaf und ausruhen nicht beseitigen lässt.

Fatigue kann plötzlich auftreten, häufig kommt sie jedoch begleitend ins Spiel – bei Erkrankungen wie Rheuma, MS, Parkinson oder Krebs.

Die Erschöpfung auf seelischer, geistiger und körperlicher Ebene ist allgegenwärtig und bestimmt den Tagesablauf.

Unabhängig von Belastungen fällt der Alltag schwer. Die Lebensqualität leidet unter dem Zustand des Gefühls, nichts oder nur wenig zu schaffen. Es ist anders als früher.

Bei Krebspatienten kann dieses Bild schon während, oft jedoch auch erst Monate oder gar Jahre nach der (Tumor-)Therapie (erneut) auftreten und schwächt die Psyche immens.

Der Umgang mit Fatigue – AKZEPTANZ

Was können Sie tun, um Stück für Stück zu lernen, mit diesem Zustand umzugehen?

Das Wichtigste überhaupt ist, den momentanen Zustand zu akzeptieren und sich klar zu machen, dass es gerade so ist. Dies hat nichts damit zu tun, hier stehen zu bleiben und sich damit abzufinden.

Spüren Sie in sich hinein – seelisch, geistig und körperlich – und nehmen Sie an, was gerade ist. Starten Sie von hier behutsam und gehen Sie kleine Schritte. Seien Sie gut zu sich!

Involvieren Sie Freunde und Familie. Nur wer weiß, wie es Ihnen geht, kann Sie verstehen und unterstützen (wenn Sie das möchten). So ein Gespräch kann bereits viel Last von Ihren Schultern nehmen.

Bei Fatigue handelt es sich um ein Syndrom (also ein Beschwerdebild mit vielen unterschiedlichen Symptomen auf verschiedenen Ebenen) und keine Einbildung oder Befindlichkeit.

Lernen Sie, dass Sie nicht alles schaffen müssen und setzen Sie Prioritäten!

Hierbei sollten neben wichtigen Aufgaben auch schöne Dinge auf Ihrer Liste stehen.

Versuchen Sie das Mittelmaß zwischen Unter- und Überforderung zu finden (dies ist mitunter auch tagesformabhängig und benötigt etwas Zeit und Feingefühl) – holen Sie sich Hilfe, wenn es allein zu schwierig ist!

Planen Sie Ruhephasen über den Tag verteilt ein und sagen Sie Termine ab, wenn Ihre Kraft nicht reicht. Dies ist keine Schwäche! Vergessen Sie nicht, was Ihr ganzes System in den letzten Wochen, Monaten oder Jahren geleistet hat und freuen Sie sich auch über kleine Erfolge.

Kennen Sie ein „Energie-Tagebuch“? Dies macht es Ihnen auf Dauer möglich, sich nicht zu übernehmen und rückblickend zu erkennen, wie weit Sie schon gekommen sind. Oft erinnern wir uns an den Zustand vor ein paar Monaten nur noch unzureichend.

Notieren Sie dazu jeden Tag Ihren Ablauf sowie das psychische und körperliche Befinden während und nach der Tätigkeit. Schon bald lässt sich erkennen, was Kräfte raubt, wie lange Sie Ruhephasen zu welcher Tageszeit benötigen und wohin sich auch etwas anstrengende Dinge gut legen lassen. Eine enorme Hilfe.

Psychoonkologische Settings können helfen, den Alltag optimal zu strukturieren, anzupassen und Strategien im Umgang mit der Erschöpfung zu entwickeln.

Die Kommunikation mit Ihrer Hausarztpraxis und/ oder Onkolog:in ist unabdingbar und bringt nicht selten neue Punkte zum Vorschein, die geprüft werden können. Sprechen Sie z.B. die Möglichkeit einer medizinischen Reha-Maßnahme an, die Ihnen ein individuelles Programm aus Gruppenaustausch, Psychoedukation, personalisierter Bewegung, Entspannung, Achtsamkeitstraining und Vorbereitung auf die Zeit „danach“ bietet und Sie den Umgang mit Fatigue im Alltag erlernen lässt.

Auch körperliche Ursachen wie Mangelzustände, Hormon- oder Stoffwechselstörungen sowie Schlafprobleme können Fatigue verstärken und sollten abgeklärt werden.

Bewegung ist gut 🙂

Nicht zuletzt, auch wenn Sie nicht den Drang nach körperlicher Bewegung verspüren, probieren Sie es unbedingt aus!

Sport und Bewegung in den Alltag zu integrieren unterstützt Sie dabei, Ihr Energielevel langfristig wieder zu erhöhen.

Treppensteigen, Spaziergänge, Radfahren, Schwimmen, Walking, allein oder mit Freunden, indoor oder (noch besser) an der frischen Luft verbessert Ihr Körpergefühl, lässt Sie besser schlafen und kann Angst- und Stress verringern.

Das Aktivitätsniveau sollte jedoch unbedingt professionell eingestellt und ärztlich abgeklärt werden, um den größten Nutzen und Wohlbefinden zu erzielen.

Auch moderates Krafttraining bzw. die Kombination aus Kraft und Ausdauer im Training sind mittlerweile durch Studien belegt und als hochwirksam einzustufen.

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